Geschichte der Physik

Geschichte der Physik

Den Begriff Physik prägte schon Aristoteles mehr als 300 Jahre vor Beginn unserer Zeitrechnung. Damals waren Naturbeobachtungen noch Teil der Philosophie. Die Menschen wollten all ihre Fragen über die Welt beantworten. Eine strenge Trennung zwischen Natur, Gesellschaft und Religion gab es zu dieser Zeit noch nicht. Im Gegenteil, man war überzeugt, dass alle Bereiche des Lebens auf irgendeine Weise zusammenhingen. Dennoch konnten in der Antike bereits Erkenntnisse gesammelt werden, die noch heute als richtig gelten.

Aristoteles, der als erster Begriff, dass es sinnvoll ist, verschiedene Kategorien von Wissenschaften zu etablieren, blieb noch bis ins Mittelalter die wichtigste Grundlage. In seinem Text “physike akroasis” wurde die unbelebte Natur erstmals zum eigenständigen Forschungsgegenstand ernannt. Erst hierdurch wurde es möglich, Naturphänomene wie Blitze, Schwerkraft oder die Bewegungen der Sterne unabhängig von religiösen Vorstellungen zu betrachten.

Physik bis zum 18. Jahrhundert 

Dennoch sollte es bis ins 18. Jahrhundert dauern, bis die Physik tatsächlich frei von der Religion betrieben werden konnte. Noch im siebzehnten Jahrhundert musste Galileo Galilei mehrere Verfahren gegen die Kirche und die damaligen Regierungen bestehen, da er mit seiner Wissenschaft das christliche Weltbild infrage stellte. Trotz allem verdankt die moderne Wissenschaft diesem Gelehrten wichtige Grundlagen der Methodik. Seine streng mathematische Beweisführung wird noch heute in der Physik angewandt.

Mit dem Zeitalter der Aufklärung konnten sich die Wissenschaften endlich von den Religionen lösen. In dieser Aufbruchsstimmung waren viele Physiker der Meinung, mit den exakten Methoden in den Besitz der Weltformel gelangen zu können. Diese Formel sollte alle Phänomene der Welt erklären können und jedes Ereignis würde berechenbar sein. In den frühen Zeiten weltlicher Wissenschaft gab es kaum eine andere Wissenschaft als die Physik.

Hier konnten die Wissenschaftler mit exakten Ergebnissen und vorhersagbaren Reaktionen von der Richtigkeit ihrer Theorien überzeugen. Daher wurden die physikalischen Methoden auch auf alle anderen Bereiche des Lebens ausgedehnt. Während die Biologie anfangs noch von dem physikalischen Weltbild profitieren konnte, trieben die Geisteswissenschaften unter der Herrschaft der Physiker teils recht merkwürdige Blüten.

Doch insgesamt konnte die Gesellschaft von der Naturwissenschaft sehr profitieren. Maschinen und Automaten konnten durch die exakte Berechnung der Phänomene erstmals zuverlässig konstruiert und immer weiter entwickelt werden. Einen Höhepunkt erreichte das physikalische Denken mit Heisenbergs Unschärfetheorie. Ab diesem Moment wurde den Wissenschaftlern vor Augen geführt, dass ihre Messmethoden auch die Ergebnisse der Forschungen beeinflussen. Die hierdurch erforderliche Theoretisierung der Physik machte Theorien wie die von Albert Einstein oder Steven Hawking erst möglich.

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