Thermisches Gebäudeverhalten

Thermisches Gebäudeverhalten Fragenkatalog

Thermisches Gebäudeverhalten beschreibt die Eigenschaften eines Gebäudes in Bezug auf Wärmeübertragung und Wärmespeicherung. Dies umfasst sowohl die Wärmeisolierung als auch die Wärmeein- und -abgabe durch Fenster, Türen und andere Bauteile. Ein wichtiger Faktor beim thermischen Gebäudeverhalten ist die Dämmung, die verhindert, dass Wärme nach außen entweicht und kalte Luft von außen eindringt.

Eine gute Dämmung ist entscheidend für den Energieverbrauch eines Gebäudes und damit auch für die Kosten des Betriebs. Eine schlechte Dämmung führt zu höheren Heizkosten und kann sogar zu Schimmelbildung führen. Moderne Gebäude sollten daher über eine ausreichende Dämmung verfügen, um den Energieverbrauch zu minimieren und den Wohnkomfort zu maximieren.

Ein weiterer wichtiger Faktor beim thermischen Gebäudeverhalten ist die Wärmebrücke. Eine Wärmebrücke entsteht, wenn Wärme durch Bauteile wie Fensterrahmen, Decken oder Wände schneller entweicht als durch die Dämmung. Dies führt zu einer ungleichmäßigen Erwärmung des Gebäudes und kann zu Schimmelbildung führen. Um Wärmebrücken zu vermeiden, sollten Gebäude sorgfältig geplant und gebaut werden.

Ein weiterer wichtiger Faktor beim thermischen Gebäudeverhalten ist die Luftdichtigkeit. Ein luftdichtes Gebäude verhindert, dass warme Luft entweicht und kalte Luft eindringt. Eine ausreichende Luftdichtigkeit ist wichtig für den Energieverbrauch und den Wohnkomfort. Moderne Gebäude sollten daher über eine ausreichende Luftdichtigkeit verfügen.

Insgesamt zeigt das thermische Gebäudeverhalten, dass ein Gebäude gut geplant und gebaut werden muss, um den Energieverbrauch zu minimieren und den Wohnkomfort zu maximieren. Eine gute Dämmung, eine minimale Wärmebrücke und eine ausreichende Luftdichtigkeit sind entscheidend für ein energiesparendes und komfortables Gebäude.

Thermisches Gebäudeverhalten Fragenkatalog

Wodurch kann man verhindern, dass ein Raum/eine Wohnung im Sommer zu heiß wird?

Es gibt mehrere Möglichkeiten, um einen Raum oder eine Wohnung im Sommer vor Überhitzung zu schützen:

  1. Sonnenschutz: Verwenden Sie Sonnenblenden, Jalousien oder Rollläden, um die Sonnenstrahlen abzuschirmen und so die Wärmeaufnahme in den Raum zu reduzieren.
  2. Belüftung: Sorgen Sie für ausreichende Belüftung, indem Sie Fenster und Türen öffnen, um warme Luft aus dem Raum zu entfernen und frische Luft hereinzulassen.
  3. Pflanzen: Pflanzen haben eine natürliche kühlende Wirkung und können dazu beitragen, die Raumtemperatur zu reduzieren.
  4. Wärmeisolierung: Eine gute Wärmeisolierung verhindert, dass Wärme von außen in den Raum gelangt. Dies kann durch Dämmung von Wänden, Dach und Boden erreicht werden.
  5. Klimaanlagen: Eine Klimaanlage kann helfen, die Raumtemperatur zu regulieren und so ein angenehmes Raumklima zu schaffen.
  6. Farben: Helle Farben reflektieren die Sonnenstrahlen und halten so die Wärme von innen ab.
  7. Green Roof: Ein Gründach sorgt dafür, dass die Wärme absorbiert wird und die Wärme nicht in den Raum gelangt.
  8. Gebäudeorientierung: Eine gute Orientierung des Gebäudes kann dazu beitragen, die direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden und die Raumtemperatur zu reduzieren.

Es ist wichtig zu beachten, dass eine Kombination verschiedener Methoden am besten funktioniert, um die Raumtemperatur im Sommer zu kontrollieren.

Thermisches Gebäudeverhalten – Was ist die operative Temperatur in einem Raum?

Die operative Temperatur in einem Raum bezieht sich auf die gemessene Luft- und Oberflächentemperatur in einem Raum, die das thermische Wohlbefinden von Menschen beeinflussen. Es ist ein Indikator für den Wärme- und Kälteempfinden der Personen im Raum und dient zur Bewertung des thermischen Komforts.

Operative Temperaturen werden in der Regel als Mittelwert über einen bestimmten Zeitraum gemessen und können sowohl von der Raumlufttemperatur als auch von der Oberflächentemperatur der Wände, Fenster und Boden beeinflusst werden. Eine angenehme operative Temperatur liegt normalerweise zwischen 20 und 26 Grad Celsius.

Es gibt verschiedene Standards und Methoden, um operative Temperaturen zu messen und zu berechnen, wie z.B. die ISO 7730 und EN 15251. Diese Standards legen unter anderem fest, welche Faktoren (wie Lufttemperatur, Feuchtigkeit, Luftströmung, Sonneneinstrahlung, Körpertemperatur der Personen im Raum) bei der Berechnung der operativen Temperatur berücksichtigt werden sollten.

Welche Möglichkeiten gibt es, die operative Temperatur in einem Raum zu berechnen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die operative Temperatur in einem Raum zu berechnen. Einige der gängigsten Methoden sind:

  1. ISO 7730: Dieser internationale Standard beschreibt eine Methode zur Berechnung der operative Temperatur anhand von Messungen der Lufttemperatur, relative Feuchtigkeit, Luftströmungsgeschwindigkeit und Radiantemperaturen (Temperatur von Wänden, Fenstern und Boden).
  2. EN 15251: Dieser europäische Norm gibt Anweisungen für die Berechnung der operative Temperatur in Innenräumen, und die Einhaltung von thermischen Bedingungen für den menschlichen Komfort.
  3. PMV-PPD: Das Predicted Mean Vote (PMV) und Predicted Percentage of Dissatisfied (PPD) Modell basiert auf der Annahme, dass die operative Temperatur durch die Lufttemperatur, die relative Feuchtigkeit, die Luftbewegung und die Radiantemperaturen beeinflusst wird. Es berechnet die thermische Zufriedenheit von Personen im Raum durch Vergleich des PMV-Werts mit einem Referenzbereich.
  4. Adaptive Modell: Das adaptive Modell berücksichtigt die individuellen Präferenzen und Aktivitäten der Personen im Raum und berechnet die operative Temperatur anhand von Faktoren wie Lufttemperatur, relative Feuchtigkeit, Luftströmungsgeschwindigkeit, Radiantemperaturen und persönlichen Einstellungen.
  5. Wissenschaftliche Messmethoden: Es gibt auch experimentelle Methoden, die operative Temperatur in einem Raum zu berechnen, darunter die Messung von Wärmestrahlung, Wärmeübertragung und thermischen Strömungen im Raum.

Es ist wichtig zu beachten, dass jede Methode ihre Vor- und Nachteile hat und dass die Wahl der Methode von den spezifischen Anforderungen und Zielen des Projekts abhängt.

Wie kann man den Luftwechsel bei gekippten oder vollständig geöffneten Fenster berechnen?

Der Luftwechsel bei gekippten oder vollständig geöffneten Fenstern kann mithilfe der Formel:

Q = Av(T_innen – T_außen)/(T_innen + 273)

berechnet werden, wobei Q die Luftmenge in m³/s ist, die durch das Fenster strömt, A die Fläche des Fensters in m² ist, v die Luftströmungsgeschwindigkeit durch das Fenster in m/s ist und T_innen und T_außen die Innen- und Außentemperaturen in Grad Celsius sind.

Um die Luftströmungsgeschwindigkeit v zu ermitteln, kann man zum Beispiel einen Anemometer verwenden, der die Luftströmung in m/s misst.

Es ist wichtig zu beachten, dass der Luftwechsel auch von der Luftdichtheit des Gebäudes und der Lage des Fensters im Raum beeinflusst wird. Ein gut abgedichtetes Gebäude mit geringer Luftdurchlässigkeit wird einen geringeren Luftwechsel haben als ein schlecht abgedichtetes Gebäude. Ein Fenster, das sich in der Nähe der Decke befindet, wird einen höheren Luftwechsel haben als ein Fenster, das sich in der Nähe des Bodens befindet.

Es gibt auch mehrere Software-Tools zur Berechnung des Luftwechsels, die die oben genannte Formel unter Berücksichtigung von Gebäudeeigenschaften, Lage der Fenster und anderen Faktoren berücksichtigen.

Welche Vorgaben braucht man vom Bauherr/Bauherrin wenn man die Vermeidung der sommerlichen Überwärmung nachweisen will?

Wenn man die Vermeidung der sommerlichen Überwärmung nachweisen will, braucht man in erster Linie die folgenden Informationen vom Bauherren / Bauherrin:

  1. Architektonische Pläne: Diese sollten Angaben zur Größe und Ausrichtung des Gebäudes sowie zur Position und Größe der Fenster enthalten.
  2. Materialien und Konstruktionsdetails: Informationen zu den verwendeten Baumaterialien, wie z.B. Dämmung und Fenster, sind wichtig, um die Wärmeübertragung durch die Gebäudehülle zu berechnen.
  3. Klimatechnische Daten: Informationen zur Umgebungstemperatur, Sonneneinstrahlung, Feuchtigkeit, etc. sind wichtig, um die thermischen Belastungen des Gebäudes zu berechnen.
  4. Gebäude- und Anlagentechnische Daten: Informationen über die Anlagentechnik (Klimaanlage, Be- und Entlüftung) und deren Leistungsdaten sind wichtig, um die thermischen Belastungen durch die Anlagentechnik zu berechnen.
  5. Nutzungsdaten: Informationen über die Nutzung des Gebäudes, wie z.B. Anzahl der Personen, Art der Tätigkeiten, etc. sind wichtig, um die thermischen Belastungen durch die Nutzung des Gebäudes zu berechnen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die thermische Simulationen und Berechnungen des Gebäudeverhaltens in der Regel von Fachleuten durchgeführt werden, die über entsprechende Kenntnisse und Erfahrungen verfügen. Es gibt auch verschiedene Regelwerke und Normen (z.B. EN ISO 13790, DIN 4108-7, VDI 3803) die die Berechnungen und die Anforderungen an das thermische Gebäudeverhalten regeln.

Es ist auch wichtig, dass die Daten vom Bauherr/Bauherrin aktuell und genau sind, um eine zuverlässige Berechnung der sommerlichen Überwärmung zu ermöglichen.

Welcher A-bewertet energieäquivalente Dauerschallpegel muss in einem Raum unterschritten werden, wenn ein erholsamer Schlaf möglich sein soll?

Der A-bewertete energieäquivalente Dauerschallpegel (Leq) gibt den durchschnittlichen Schalldruckpegel in einem Raum an und ist ein wichtiger Indikator für die Schallbelastung. Um einen erholsamen Schlaf zu ermöglichen, muss der Leq in einem Schlafraum auf einen niedrigen Wert unterschritten werden.

Die Empfehlungen für den Leq in Schlafräumen variieren je nach Quelle. Laut der Deutschen Gesellschaft für Akustik (DEGA) sollte der Leq in Schlafräumen nicht höher als 30 dB(A) sein. D Internationalen Wohnungs- und Städtebauorganisation (ISO) sollte der Leq in Schlafräumen nicht höher als 35 dB(A) sein. Laut dem deutschen Lärmschutzgesetz (Bundes-Immissionsschutzgesetz) sollte der Leq in Schlafräumen nicht höher als 30 dB(A) tagsüber und nicht höher als 25 dB(A) nachts sein.

Es ist wichtig zu beachten, dass jeder Mensch unterschiedlich empfindlich auf Lärm reagiert und daher die Schallbelastung individuell beurteilt werden sollte. Zusätzlich sollten auch andere Faktoren wie die Art und die Dauer

Thermisches Gebäudeverhalten – Welche Wirkung haben Fliegengitter und Pollengitter auf den Luftwechsel über ein geöffnetes oder gekipptes Fenster?

Fliegengitter und Pollengitter können sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf den Luftwechsel über ein geöffnetes oder gekipptes Fenster haben.

Positive Auswirkungen:

  • Fliegengitter und Pollengitter können Insekten und Pollen davon abhalten, in den Raum zu gelangen und somit ein angenehmeres Raumklima schaffen.
  • Sie können helfen, die Luftfeuchtigkeit im Raum zu regulieren, indem sie die Feuchtigkeit von außen abhalten und die Feuchtigkeit im Raum erhalten.

Negative Auswirkungen:

  • Fliegengitter und Pollengitter können den Luftwechsel beeinträchtigen, da sie die Luftzirkulation durch das Fenster einschränken.
  • Wenn sie nicht richtig angepasst sind, können sie den Luftdurchfluss durch das Fenster behindern und somit die Luftqualität im Raum beeinträchtigen.
  • Gitterstäbe können auch die Sonnenstrahlen blockieren und somit die natürliche Belichtung im Raum reduzieren.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Wahl und Anbringung von Fliegengittern und Pollengittern sorgfältig überdacht werden sollte, um sicherzustellen, dass sie den gewünschten Nutzen bringen, ohne die Luftqualität und das Raumklima negativ zu beeinflussen. Es gibt auch alternative Lösungen wie z.B. elektronische Insektenschutzsysteme, die sowohl Schutz vor Insekten als auch Luftwechsel ermöglichen.

Welche Kenngrößen beschreiben die Wärmeverluste, Wärmegewinne und die Speicherung beim vereinfachten Nachweis der Vermeidung der sommerlichen Überwärmung?

Beim vereinfachten Nachweis der Vermeidung der sommerlichen Überwärmung werden in der Regel folgende Kenngrößen verwendet, um die Wärmeverluste, Wärmegewinne und die Speicherung des Gebäudes zu beschreiben:

  1. Wärmeverluste:
  • U-Wert: Der U-Wert beschreibt die Wärmedurchgangskoeffizient eines Bauteils (z.B. einer Wand, eines Fensters) und gibt an, wie viel Wärme pro Quadratmeter und pro Grad Temperaturunterschied durch das Bauteil hindurchtransportiert wird.
  1. Wärmegewinne:
  • G-Wert: Der G-Wert beschreibt die Wärmeeintragsrate durch Fenster und andere transparente Bauteile und gibt an, wie viel Wärme pro Quadratmeter und pro Zeit durch die Fenster in den Raum eingetragen wird.
  1. Speicherung:
  • Cm-Wert: Der Cm-Wert beschreibt die thermische Masse eines Bauteils (z.B. der Wand) und gibt an, wie viel Wärme pro Quadratmeter und pro Grad Temperaturerhöhung gespeichert werden kann.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Kenngrößen abhängig von den Materialeigenschaften und der Dicke der Bauteile sind. Eine hoher Cm-Wert bedeutet beispielsweise, dass das Bauteil viel Wärme speichern kann und somit die Wärmebelastung in einem Raum verringert. Eine niedrige U-Wert und G-Wert hingegen bedeutet dass das Bauteil nicht viel Wärme durchlässt und somit den Wärmeaustausch mit der Umgebung reduziert.

Diese Kenngrößen helfen dabei, die Wärmeverluste, Wärmegewinne und Speicherung des Gebäudes zu bewerten und die thermischen Belastungen während der sommerlichen Überwärmungszeiten abzuschätzen.

Wann macht es Sinn nicht den vereinfachten Nachweis der Vermeidung der sommerlichen Überwärmung zu führen? Wann darf man ihn nicht verwenden?

Es gibt bestimmte Fälle, in denen der vereinfachte Nachweis der Vermeidung der sommerlichen Überwärmung nicht sinnvoll ist oder nicht verwendet werden darf:

  1. Komplizierte Gebäude: Der vereinfachte Nachweis eignet sich hauptsächlich für einfache Gebäudetypen mit standardisierten Bauteilen und Anlagentechnik. Wenn das Gebäude besondere Anforderungen hat oder komplexe Bauteile und Anlagentechnik enthält, ist es sinnvoller, einen detaillierten Nachweis durchzuführen.
  2. Gebäude mit hohen Anforderungen an den thermischen Komfort: Der vereinfachte Nachweis kann die thermischen Belastungen des Gebäudes nur grob abschätzen und eignet sich daher nicht für Gebäude mit hohen Anforderungen an den thermischen Komfort, wie z.B. Krankenhäuser oder Labors.
  3. Gebäude mit besonderen Anforderungen an den Schallschutz: Der vereinfachte Nachweis bezieht sich nur auf die thermischen Belastungen des Gebäudes und eignet sich daher nicht für Gebäude mit besonderen Anforderungen an den Schallschutz, wie z.B. Wohngebäude in lärmbelasteten Gebieten. In diesen Fällen ist es sinnvoller, spezielle Schallberechnungen durchzuführen, um die Schallbelastung im Gebäude zu bewerten und gezielt Maßnahmen zur Verbesserung des Schallschutzes umzusetzen.
  4. Gebäude in besonderen Klimazonen: Der vereinfachte Nachweis basiert auf Standardbedingungen für das Klima und eignet sich daher nicht für Gebäude in besonderen Klimazonen, wie z.B. in Wüsten oder arktischen Regionen, wo die thermischen Belastungen deutlich von den Standardbedingungen abweichen.
  5.  Gebäude mit erhöhten Anforderungen an Energieeffizienz: Der vereinfachte Nachweis bezieht sich auf die Vermeidung der sommerlichen Überwärmung, aber nicht auf die Energieeffizienz des Gebäudes. Wenn das Gebäude erhöhte Anforderungen an die Energieeffizienz erfüllen muss, sollte eine detailliertere Berechnung durchgeführt werden.

Es ist wichtig zu beachten, dass der vereinfachte Nachweis der Vermeidung der sommerlichen Überwärmung ein Werkzeug ist, um die thermischen Belastungen des Gebäudes grob abzuschätzen und gezielt Maßnahmen zur Vermeidung der sommerlichen Überwärmung umzusetzen. Bei besonderen Anforderungen oder besonderen Gebäudetypen ist es jedoch sinnvoller, einen detaillierteren Nachweis durchzuführen, um die thermischen Belastungen des Gebäudes genauer zu analysieren und gezielte Maßnahmen zur Vermeidung der sommerlichen Überwärmung und zur Erfüllung anderer Anforderungen (wie Schallschutz, Energieeffizienz etc.) umzusetzen. Es ist wichtig, die Anforderungen des Gebäudes und des Nutzers genau zu kennen und die geeigneten Methoden und Werkzeuge für die Berechnung und Nachweisführung auszuwählen.

Thermisches Gebäudeverhalten – Warum gibt es unwirksame Speichermassen in einem Gebäude?

Es gibt mehrere Gründe, warum eine Speichermasse in einem Gebäude unwirksam sein kann:

  1. Unzureichende Größe der Speichermasse: Wenn die Speichermasse zu klein ist, um die thermischen Belastungen des Gebäudes auszugleichen, kann sie unwirksam sein.
  2. Unzureichende Wärmeleitfähigkeit der Speichermasse: Wenn die Speichermasse eine niedrige Wärmeleitfähigkeit aufweist, kann sie die Wärme nicht effektiv speichern und transportieren.
  3. Unzureichende thermische Isolation: Wenn die thermische Isolation der Speichermasse nicht ausreichend ist, kann Wärme durch die Wände des Gebäudes verloren gehen und die Speichermasse wird unwirksam.
  4. Unzureichende Anbindung der Speichermasse: Wenn die Speichermasse nicht richtig an die Heiz- und Kühlsysteme des Gebäudes angebunden ist, kann sie die Wärme nicht effektiv transportieren und die thermischen Belastungen des Gebäudes nicht ausgleichen.
  5. Unzureichende Wartung der Speichermasse: Wenn die Speichermasse nicht regelmäßig gewartet wird, kann sie schnell unwirksam werden, insbesondere wenn es sich um eine natürliche Speichermasse handelt, die von Feuchtigkeit und Schmutz beeinträchtigt werden kann.
  6. Fehlende Regelung der Speichermasse: Wenn es keine Regelung der Speichermasse gibt, kann es zu unkoordinierten Lade- und Entladezeiten der Speichermasse kommen, was zu einer unzureichenden Wärmespeicherung führen kann.

Es ist wichtig die spezifischen Anforderungen des Gebäudes und die Eigenschaft der Speichermasse zu berücksichtigen, um eine effektive Wärmespeicherung sicherzustellen.

Wie berechnet man die Eindringtiefe von Temperaturwellen in Konstruktionen?

Die Eindringtiefe von Temperaturwellen in Konstruktionen kann auf verschiedene Weise berechnet werden, einige gebräuchliche Methoden sind:

  1. Analoge Methode: Diese Methode basiert auf der Verwendung von Analogmodellen, die die thermischen Eigenschaften des Bauteils und die Wärmeeigenschaften des Umgebungsmediums nachahmen. Mit dieser Methode kann die Eindringtiefe von Wärme in das Bauteil bestimmt werden.
  2. Finite-Elemente-Methode (FEM): Diese Methode nutzt computergestützte Simulationen, um die Wärmeübertragung in einem Bauteil zu berechnen. Mit dieser Methode kann die Eindringtiefe von Wärme in das Bauteil sowie die Verteilung der Wärme innerhalb des Bauteils genau berechnet werden.
  3. Analytische Methode: Es gibt auch eine Analytische Methode, die auf der Verwendung von analytischen Formeln oder Gleichungen basiert. Es gibt verschiedene analytische Modelle, wie z.B. die Methode der „Einheitlichen Wärmequelle“ und die „Zwei-Frequenz-Methode“, die helfen die Eindringtiefe von Wärme in das Bauteil zu berechnen.
  4. Experimentelle Methode: In dieser Methode, wird die Eindringtiefe von Wärme in das Bauteil durch Experimente bestimmt. Diese Methode ist jedoch aufwendiger und kann nur für begrenzte Anwendungen verwendet werden.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Wahl der Methode zur Berechnung der Eindringtiefe von Temperaturwellen in Konstruktionen von verschiedenen Faktoren abhängt, wie z.B. der Art des Bauteils, der thermischen Belastungen, der verfügbaren Kenntnisse und Ressourcen und den Anforderungen an die Genauigkeit der Ergebnisse. In vielen Fällen wird eine Kombination aus verschiedenen Methoden verwendet, um die Eindringtiefe von Wärme in ein Bauteil zu berechnen. Es ist wichtig, die Vor- und Nachteile jeder Methode zu kennen und die Methode oder Methodenkombination auszuwählen, die am besten geeignet ist, um die Anforderungen zu erfüllen.

Thermisches Gebäudeverhalten – Wie bestimmt man ein Raumheizlast, eine Auslegungsheizlast und eine Gebäudeheizlast?

Eine Raumheizlast, eine Auslegungsheizlast und eine Gebäudeheizlast können auf verschiedene Weise bestimmt werden:

  1. Raumheizlast: Die Raumheizlast wird bestimmt, indem die Wärmebedarfsrate für jeden Raum im Gebäude berechnet wird. Diese Berechnung berücksichtigt Faktoren wie die Fensterfläche, die Isolierung, die Anzahl der Personen im Raum und die Art der Nutzung des Raums.
  2. Auslegungsheizlast: Die Auslegungsheizlast wird bestimmt, indem die Raumheizlasten für alle Räume im Gebäude zusammengefasst werden. Diese Berechnung berücksichtigt auch die Wärmebedarfe der technischen Anlagen, wie z.B. Lüftungs- und Klimaanlagen.
  3. Gebäudeheizlast: Die Gebäudeheizlast wird bestimmt, indem die Auslegungsheizlast mit einer Sicherheitsreserve multipliziert wird, um die Auswirkungen von unvorhergesehenen Wärmeverlusten oder Fehlern in der Berechnung zu berücksichtigen.

Bitte beachte, dass die Berechnungen der Heizlasten auf verschiedenen Normen und Regelwerken basieren können, die von Land zu Land unterschiedlich sein können. Es ist wichtig, die geltenden Normen und Regelwerke zu kennen und zu berücksichtigen, um die Heizlasten korrekt zu berechnen.

Auch ist es wichtig zu beachten, dass die Heizlastberechnungen oft mit Simulationstools und Computerprogrammen durchgeführt werden, die die Wärmebedarfe des Gebäudes auf der Grundlage von Wetterdaten, thermischen Eigenschaften von Bauteilen und Gebäuden und anderen Faktoren berechnen.

Thermisches Gebäudeverhalten – Wie bestimmt man ein Raumkühllast, eine Auslegungskühllast und eine Gebäudekühllast?

Eine Raumkühllast, eine Auslegungskühllast und eine Gebäudekühllast können auf ähnliche Weise wie die Heizlast berechnet werden:

  1. Raumkühllast: Die Raumkühllast wird bestimmt, indem die Kühlbedarfsrate für jeden Raum im Gebäude berechnet wird. Diese Berechnung berücksichtigt Faktoren wie die Fensterfläche, die Isolierung, die Anzahl der Personen im Raum, die Art der Nutzung des Raums und die Umgebungstemperatur.
  2. Auslegungskühllast: Die Auslegungskühllast wird bestimmt, indem die Raumkühllasten für alle Räume im Gebäude zusammengefasst werden. Diese Berechnung berücksichtigt auch die Kühlbedarfe der technischen Anlagen, wie z.B. Lüftungs- und Klimaanlagen.
  3. Gebäudekühllast: Sie wird bestimmt, indem die Auslegungskühllast mit einer Sicherheitsreserve multipliziert wird, um die Auswirkungen von unvorhergesehenen Wärmeverlusten oder Fehlern in der Berechnung zu berücksichtigen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Berechnungen der Kühllasten auf verschiedenen Normen und Regelwerken basieren können, die von Land zu Land unterschiedlich sein können. Außerdem ist es wichtig, die geltenden Normen und Regelwerke zu kennen und zu berücksichtigen, um die Kühllasten korrekt zu berechnen.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass die Kühllastberechnungen oft mit Simulationstools und Computerprogrammen durchgeführt werden, die die Kühlbedarfe des Gebäudes auf der Grundlage von Wetterdaten, thermischen Eigenschaften von Bauteilen und Gebäuden und anderen Faktoren berechnen. Diese Tools und Programme berücksichtigen auch die Wärmeeinträge durch Solarstrahlung, Wärme von Personen und Geräten sowie Lüftungs- und Klimaanlagen. Es ist wichtig, dass die Simulationen und Berechnungen von qualifizierten Experten durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die erhaltenen Ergebnisse genau und zuverlässig sind. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass die Dimensionierung und Auslegung der Kühlsysteme des Gebäudes den Anforderungen entspricht und eine angenehme und gesunde Innenraumtemperatur sichergestellt wird.

Wichtige Gleichungen Thermisches Gebäudeverhalten:

Luftvolumenstrom über Fenster
Eindringtiefe für Temperaturwellen